WENN MEDIEN MANIPULIEREN …

Die Sprache verrät den Geist, die Gefolgschaft – auch in den Medien gestern Samstag, 14. Juni 2025: „Israel greift den Iran gezielt an“, so die Schlagzeile auf Seite 1 in der BaZ.

 

 

Schon mit dem Wort „gezielt“ wird mögliche Kritik am israelischen Vorgehen relativiert. Wer „gezielt“ handelt, vermittelt kompetentes Eingreifen. Ob neben der Tötung von Generälen und Atomwissenschaftlern noch zivile Opfer als Kollateralschäden zu beklagen wären, weiss niemand, auch die BaZ nicht. Mit der Schilderung im Artikel wird Tötung generell in diesem Fall, in diesem Konflikt „wohlwollend“ beurteilt. Trump lässt sich verlauten: Es sei noch Zeit, „diesem Gemetzel ein Ende zu setzen“. Der Iran müsse einfach einen Atomdeal abschliessen. Um diese Menschen ist es nicht schade, das sind die Bösen. So etwas ist entschuldbar – das ist die Botschaft, welche bei uns LeserInnen in Basel und Umgebung ankommen soll. Diese Berichterstattung reiht sich ein in eine jahrelange Stimmungsmache – man könnte auch sagen Gehirnwäsche -  der meisten Medien in der Schweiz. Dem Medienkonsumenten wurde über Jahre durch x-Berichte eingeträufelt, wen wir als unwertes Leben einzuordnen haben.

 

 

Diese Haltung/Einordnung ist in so manchen demokratisch strukturierten Staaten erkennbar, so z.B. auch in den USA, auch zu Zeiten von Obama und Clinton. Mittlerweile kennen wir vertrauliche Pentagonberichte, die belegen, dass die USA bei Tötungen aus der Luft wissentlich tausende ziviler Opfer in Kauf nahmen. So wurden in Pakistan zwischen 2005 und 2008 14 Terroristen gezielt mit Drohnen getötet, dabei seien 700 Zivilisten als Kollateralschaden umgekommen. In Afghanistan, im Jemen und in Somalia waren in diesem Zeitraum von den getöteten Personen mehr als neunzig Prozent Zivilisten. So what? – Darüber wird i.d.R. bei uns nicht berichtet, zu kompliziert oder zu unangenehm?

 

 

Ich verwende dieses einzelne Ereignis und die daraus resultierende „Verarbeitung“ durch die Presse als Beispiel, pars pro toto – ohne für mich inhaltlich eine Beurteilung oder Wertung vorzunehmen. Im Zentrum meiner Beobachtung stehen der Umgang mit Informationen und die Absichten, die dahinterstehen. 

 

 

Unsere Medien stehen unter dem Einfluss einer „ideologischen Macht“, der transatlantischen Denkweise. Die Deutung dieser Mächte transportieren sie in Geschichten, Rahmenerzählungen und gesellschaftlichen Wirklichkeiten, wie sie sich weltweit darbieten. Aus dieser ideologischen Macht entsteht psychologische Manipulationsmacht. Das Denken der Bevölkerung wird „zurechtgebüschelt“ und immer wieder mit Ähnlichem vom ganzen Kuchen auf Linie getrimmt. Das Resultat ist eine kritiklose Gläubigkeit, wie sie sich die Kirchen derzeit nur so wünschen würden. Diese Manipulation des Denkens ist wirksam, nistet sich ein in den Tiefen des Bewusstseins. Massenmedien mit ihrer grenzenlosen Reichweite sorgen für Verfestigung des Denkens. Und das Beste daran ist, der Bürger und die Bürgerin merken es nicht einmal. Ein grosser Teil der Bevölkerung ist überzeugt, in einer Welt zu leben, die frei von Indoktrination und Propaganda ist. Gedanken werden als frei geschmiedet empfunden, auch wenn sie im engen Korsett des Mainstreamdenkens entstanden sind.

 

 

Und wer eventuell doch noch zu anderen Schlussfolgerungen kommt, wird bei Bedarf in die wachsende Gefolgschaft der Verschwörungstheoretiker oder Schwafler einsortiert.